Wetter

Wechsel der Landschaftsdekoration

von Holger Westermann

Wechsel der LandschaftWechsel der Landschaft Schnee

Den Goldener Oktober mit prächtiger Laubfärbung zerzausten die Herbststürme, dabei blieb das Wetter hierzulande aber angenehm mild. Herbsttypisches nasskaltes Schmuddelwetter blieb heuer (in diesem Jahr) den Menschen in Mitteleuropa erspart. Deshalb wird die anstehende Wetterumstellung wahrscheinlich besonders drastisch empfunden werden. Ab Sonntag flutet Polarluft heran - bis in die Tallagen fällt Schnee und färbt die Landschaft weiß.

Von Nordwesten nach Südosten zeiht eine markante Kaltfront von der Nordsee bis an die Alpen und wird einen veritablen Temperatur- und Wettersturz herbeiführen. Dabei ist nicht nur die unmittelbare Abkühlung durch einströmende Kaltluft wirksam. Intensive und lang anhaltende Regenfälle drücken die gefühlte Temperatur. Gebremst wird der Durchmarsch der Kaltfront durch ein kleines lokales Tiefdruckgebiet in Norditalien, das wie ein Bremswirbel wirkt. Vor und über den Alpen kommt die Kaltfont fast zum Stillstand, alle Niederschläge ergießen sich auf einen schmalen Landschaftsstreifen. In der verzögerten nordwestlichen Strömung verstärken die Niederschläge aufgrund der Staueffekte an den Berghängen.

In der einfließenden Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze auf 800m, bis 600m herab mischen sich Schneeflocken unter den Regen. Für die Alpentälern wird dies der erste nennenswerte Schnee der Saison. Oberhalb von 1.000m werden in den kommenden Tagen 15 bis 25cm, oberhalb von 1.500m auch 40cm Neuschnee fallen.

Danach setzt sich wieder Hochdruckwetter durch, doch eine merklich Erwärmung der Luft bleibt vorerst aus. Zu kalt ist die Höhenluft, als dass die adiabatische Effekte (Temperaturanstieg beim Absinken) am Boden spürbar würden. Ein erneuter Luftmassenaustausch, der die Kaltluft beiseite räumen würde ist nicht zu erwarten. So kann sich vorerst oberhalb von 1.200m eine Schneeauflage halten.

Aber auch in den Regionen abseits der Alpen wird es auch ohne Schneedecke deutlich kälter. Montagsfrüh muss im Westen gebietsweise, in der Nacht zum Dienstag dann verbreitet mit Bodenfrost gerechnet werden. Die milden Herbsttage sind vorerst vorbei und Winterwetter breitet sich aus.

Für wetterempfindliche Menschen ist der rasante Wetterwechsel eine spürbare Gesundheitsbelastung. Verkrampfungen können sich häufen, die Kälte erhöht das Infraktrisiko - insbesondere bei körperlicher oder mentaler Anstrengung. Andererseits verbessert sich bei vielen Menschen die Schlafqualität.

Quellen:

MSc.-Met. Thore Hansen: Wintereinbruch in den Alpen - Schneefälle teils bis in einige Täler. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 03.11.2017

Erstellt am 3. November 2017
Zuletzt aktualisiert am 3. November 2017

Unterstützen Sie Menschenswetter!

Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.

Weitere Informationen...

 3 Euro    5 Euro    12 Euro  
 Betrag selbst festlegen  

Gesundheitsrisiko Temperatursturz im April

Nach einer rekordverdächtigen Warmwetterphase von Februar bis Mitte April, ist jetzt das kühle wechselhafte April-Wetter mit Wind, Regen und vereinzelt auch Schneefall zurück. Der Temperatursturz um 15 bis 20°C ist an sich schon ein Gesundheitsrisiko, doch die physiologische und psychologischen Herausforderungen sind diesmal besonders drastisch. weiterlesen...


Schon wenig Rotwein kann massive Kopfschmerzen auslösen

Reichlich Rotwein am Abend kann morgens Kopfschmerz provozieren. Manchen Menschen leiden jedoch schon nach einem kleinen Glas oder gar einem Probierschluck Rotwein und rasch anflutenden Kopfschmerzen - nicht erst nach Stunden im alkoholvertieftem Komaschlaf, sondern unmittelbar anschließend bei hellwachem Bewusstsein. weiterlesen...


Impfsaison 2023/2024 für Menschen mit Atemwegserkrankungen

Robert-Koch-Institut (RKI) und Ständige Impfkommission (STIKO) empfehlen Menschen mit Asthma und COPD frühzeitige Impfung gegen Grippe (Influenza) und neue Corona-Varianten sowie eine Überprüfung des Pneumokokken-Schutzes zur Vorbeugung einer Lungenentzündung. Gerade in der jetzt beginnenden kalten Jahreszeit steigt neben Infektionen der oberen und unteren Atemwege auch das Risiko für spürbare Verschlechterung der Symptomatik von vorbestehenden Lungenerkrankungen. weiterlesen...


Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt Ärzte bei der Diagnose

Das Konzept der KI (im Englischen treffender als Artificial Intelligence bezeichnet) ist in der aktuell populären Version auf die Komposition von Texten optimiert. In der medizinische Diagnostik werden andere Qualitäten gefordert. Doch schon heute liefern solche Anwendungen erstaunlich kompetente Unterstützung. weiterlesen...


Wetterwechsel provoziert Migräneattacken

Befragt man Menschen, die unter Migräne leiden, werden zuverlässig bestimmte Wetterlagen oder  eine besonders dynamische Veränderung des Wetters als Auslöser von Schmerzattacken genannt. Deshalb wurde dieser besondere Umwelt-Trigger schon vielfach untersucht. Neue Studien zeigen, dass es nicht die Wetterlage ist, die Schmerzattacken auslöst. weiterlesen...


Auf Rosen gebettet lernt es sich leichter

Gerüche können Kreativität und Lernerfolg verbessern. Freiburger Forscher haben nun untersucht, was genau der betörende Rosenduft bewirkt und in welcher Dosis er das Lernen erleichtert. weiterlesen...