Wetter

Die Lyriden kommen

von Holger Westermann

Keine galoppierenden Horden, die Mitteleuropa heimsuchen, sondern ein Schwarm leuchtender Kometen wird hier angekündigt. Nachdem das aktuelle Frühlingswetter laue Abende bei wolkenlosem Himmel mit sich bringt, ist die astronomische Beobachtung nicht den witterungsignoranten Enthusiasten vorbehalten. Auch komfortorientierte Laien können sich das kosmische Schauspiel ansehen, sofern ihr Standort den Blick auf den Nordost-Himmel erlaubt.

Im Jahreslauf durchfliegt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne immer wieder Bereiche mit Staub und Gesteinsbrocken. Von der Erde aus betrachtet erscheint es so, als erreiche immer zum selben Datum ein Meteoritenschwarm die Erdatmosphäre. Die bekanntesten Meteorströme sind die Perseiden mit einem Maximum um 100 Sternschnuppen pro Stunde (von Ende Juli bis Ende August). Die Leoniden (im November) und die Geminiden (im Dezember) können die Persiiden an Sternschnuppenfrequenz sogar noch übertreffen und der Wintertermin garantiert eine lange Nacht in der Sternschnuppen beobachtet werden können. Doch die meisten Menschen ziehen zu dieser Jahreszeit eine warme Stube der kalten Winternacht vor. Denn Sternschnuppen lassen sich nur bei wolkenlosem Himmel beobachten und das sind dann auch besonders kalte Nächte.

Aber auch im April, und zwar vom 16. bis zum 25. April, ist ein Sternschnuppenstrom zu beobachten. Die Lyriden tauchen im Sternbild Leier (Lyra) am Nachthimmel auf, das liegt am Abend am Horizont im Nordosten und ist dort die ganze Nacht über sichtbar. Das Maximum mit etwa 20 Sternschnuppen pro Stunde wird in der Nacht vom 21. auf den 22. April erwartet. Ungünstig ist der derzeit zunehmende Mond, sein Licht mindert die Sicht auf die Sternschnuppen. Die besten Beobachtungszeit ist deshalb nach Monduntergang gegen 1 Uhr nachts und vor der Morgendämmerung ab etwa 5 Uhr.

Quellen:

Dipl.-Met. Sabine Krüger: Die Lyriden kommen. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 16.04.2013

Erstellt am 16. April 2013
Zuletzt aktualisiert am 16. April 2013

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