Wetter

Meteorologischer Niederschlag

von Holger Westermann

In Zeiten von Faustkämpfen bei Olympischen Spielen bedarf es auch auf menschenswetter diese Abgrenzung. Apropos Abgrenzung: Der Sammelbegriff „Niederschlag“ umfasst neben Regen auch Hagel, Graupel, Schnee, Eiskörner, gefrierender Regen, Sprühregen und noch diverse andere, eher seltene Formen. In Wetterberichten wird besonders gerne von "Niederschlag" gesprochen, wenn unterschiedliche Arten gleichzeitig auftreten: "...von Norden her Niederschläge, in tieferen Lagen als Regen, im höheren Bergland als Schnee...". Gerade im mitteleuropäischen Winter fällt es selbst Fachleuten schwer die Konsistenz des vom Himmel fallenden Wassers oder der aus Luft kondensierender Feuchtigkeit im Voraus zu benennen.

Das übliche Instrument zum Messen von Niederschlagsmengen ist der Regentopf. Die Niederschlagshöhe in Millimeter (mm) gibt an, wie hoch flüssiger Niederschlag eine horizontale Erdbodenfläche in einer Betrachtungszeitspanne bedecken würde, wenn nichts von dieser Fläche abfließen, verdunsten oder versickern könnte. Die Messgenauigkeit beträgt ein 1/10 mm. Die Niederschlagshöhe von 1 mm einer Niederschlagsmenge von 1 Liter pro Quadratmeter (l/m2).

Fällt im Winter Schnee oder Eis in den Topf, dann muss dieser Niederschlag erst geschmolzen werden, um die Menge zu ermitteln. Doch Wintersportler interessiert es herzlich wenig, wie viel l/m2 Niederschlag gefallen ist oder erwartet wird. Relevant ist, mit welcher Schneehöhe oder Neuschneehöhe zu rechnen ist. Auch für Schneeräumdienste sind diese Aussagen wichtig, weniger die im Schnee gebundene Wassermenge. Dafür gibt es in modernen Wetterstationen spezielle Sensoren, die auch die Niederschlagsform registrieren. An Stationen, an denen noch Wetterbeobachter arbeiten, wird die Neuschneehöhe mit dem Zollstock ermittelt.

Der nächste Schneefall liegt hierzulande noch einige Monate entfernt, derzeit spielt eher die Niederschlagsintensität eine Rolle. Spezielle Messgeräte registrieren dafür die Niederschlagsdauer und die Niederschlagsmenge. Solche Messungen dienen dazu die maximale Niederschlangsintensität für eine Region zu ermitteln, um beispielsweise Abflüsse für Häuser und Straßen passend zu dimensionieren. Aber auch in der Wettervorhersage spielen die Niederschlangsintensitäten einer wichtige Rolle. Bei Wetter- oder Unwetterwarnungen werden die zu erwartenden Regenmengen in einer gewissen Zeiteinheit angegeben. So können die Menschen sich und ihr Eigentum rechtzeitig schützen aber auch die Feuerwehren oder das Technische Hilfswerk können sich bereits im Vorfeld auf eventuelle Einsätze vorbereiten.

Quellen:

Dipl.-Met. Dorothea Paetzold: Niederschlag. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 05.08.2012

Erstellt am 7. August 2012
Zuletzt aktualisiert am 7. August 2012

Unterstützen Sie Menschenswetter!

Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.

Weitere Informationen...

 3 Euro    5 Euro    12 Euro  
 Betrag selbst festlegen  

Zwischenfrühling

Sonnenschein, Wärme an langen lichten Tage dieser Frühlingsdreiklang lockt hierzulande in den kommenden Tagen ins Freie. Das nasskalte Wetter weicht angenehmer Witterung. Für die Mehrzahl wetterempfindlicher Menschen eine Wohltat - leider wird auch der Pollenflug stimuliert. weiterlesen...


Beschleunigte Alterung der Gehirne erwachsener Frauen nach traumatiesierender Erfahrung in der Kindheit

Erleiden Mädchen emotionale, sexuelle oder physische Gewalt, müssen sie als Frauen mit einem höheren Risiko für Depressionen, Angststörungen, Fibromyalgie, Herzkreislauf - und Stoffwechselerkrankungen leben. Forscher der Charité Berlin haben nun einen weiteren neurologischen Effekt erkannt. weiterlesen...


Schon wenig Rotwein kann massive Kopfschmerzen auslösen

Reichlich Rotwein am Abend kann morgens Kopfschmerz provozieren. Manchen Menschen leiden jedoch schon nach einem kleinen Glas oder gar einem Probierschluck Rotwein und rasch anflutenden Kopfschmerzen - nicht erst nach Stunden im alkoholvertieftem Komaschlaf, sondern unmittelbar anschließend bei hellwachem Bewusstsein. weiterlesen...


Impfsaison 2023/2024 für Menschen mit Atemwegserkrankungen

Robert-Koch-Institut (RKI) und Ständige Impfkommission (STIKO) empfehlen Menschen mit Asthma und COPD frühzeitige Impfung gegen Grippe (Influenza) und neue Corona-Varianten sowie eine Überprüfung des Pneumokokken-Schutzes zur Vorbeugung einer Lungenentzündung. Gerade in der jetzt beginnenden kalten Jahreszeit steigt neben Infektionen der oberen und unteren Atemwege auch das Risiko für spürbare Verschlechterung der Symptomatik von vorbestehenden Lungenerkrankungen. weiterlesen...


Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt Ärzte bei der Diagnose

Das Konzept der KI (im Englischen treffender als Artificial Intelligence bezeichnet) ist in der aktuell populären Version auf die Komposition von Texten optimiert. In der medizinische Diagnostik werden andere Qualitäten gefordert. Doch schon heute liefern solche Anwendungen erstaunlich kompetente Unterstützung. weiterlesen...


Wetterwechsel provoziert Migräneattacken

Befragt man Menschen, die unter Migräne leiden, werden zuverlässig bestimmte Wetterlagen oder  eine besonders dynamische Veränderung des Wetters als Auslöser von Schmerzattacken genannt. Deshalb wurde dieser besondere Umwelt-Trigger schon vielfach untersucht. Neue Studien zeigen, dass es nicht die Wetterlage ist, die Schmerzattacken auslöst. weiterlesen...