Hormonumstellung in der Menopause zwingt zu körperlicher Aktivität

Wechseljahre belasten die Waage

von Holger Westermann

Zwischen dem 45 und 50 Geburtstag beginnt bei den meisten Frauen eine zunächst nur für sie selbst fühlbare, später auch für andere sichtbare Veränderung. Der Hormonhaushalt stellt sich um, die Regelblutung bleibt aus. Doch das ist leider nicht der einzige Effekt. Vorübergehend können unangenehme, aber nur selten schwerwiegende Gesundheitsbeschwerden auftreten. Unangenehm, schwerwiegend und leider oft dauerhaft anhänglich sind dagegen die Folgen des geänderten Fettstoffwechsels und der nun weniger „fraulichen“ Verteilung des Körperfetts. Aber es gibt effektive Abwehrmaßnahmen.

Rein biologisch betrachtet vollzieht sich während der Wechseljahre der Rollenwechsel von der potentiellen Mutter zur Großmutter – doch kaum eine Frau möchte auch ganz schnell so aussehen. Frau Dr. Martina Melzer hat einen schlichten Tipp, der aber gar nicht so leicht zu beherzigen ist: Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung. Dabei ist es nicht wichtig wie anstrengend es ist, nur regelmäßig sollte das Training sein. Denn es geht dabei ja nicht um massiven Muskelaufbau, sondern um die Aktivierung des Stoffwechsels. Und wenn durch leichtes Jogging oder ruhiges Ausdauerschwimmen, durch Nordic Walking im Plaudertempo oder beim Wandern die Muskulatur gestrafft wird, ist das auch kein Nachteil.

Frau Dr. Melzer berichtet von einer aktuellen Studie der Deutschen Sporthochschule Köln zum Thema Sport und Körpergewicht nach den Wechseljahren. Dabei wurden 50 Frauen, die ihre Wechseljahre bereits abgeschlossen hatten, drei Monate lang motiviert regelmäßig Walking oder Nordic Walking zu betreiben. Die Frauen mussten viermal pro Woche gemeinsam anderthalb Stunden an der frischen Luft einen zügigen Spaziergang absolvieren, mit oder ohne Walking-Stöcke. Das Ergebnis ist ermutigend: Alle Frauen konnten ihr Körpergewicht um zwei bis vier Kilo reduzieren. Zudem verbesserten sich ihre Cholesterinwerte (mehr LDL-, weniger HDL-Cholesterin im Blut), wodurch auch das Risiko für Arterienverkalkung und Herzinfarkt sinkt.

Schon nach wenigen Wochen wirkt sich bei Frauen während und nach den Wechseljahren ein leichtes aber regelmäßiges Ausdauertraining positiv auf die Gesundheit aus. Zum einen verschlankt und strafft sich die Figur und zum anderen wird der gesamten Stoffwechsel aktiviert und verjüngt.

Quellen:

Melzer, M. (2012): Wechseljahre: Warum nehmen Frauen zu? Artikel auf Apotheken-Umschau-Online vom 13.11.2012

Zoth, N. (2012): Physical activity and estrogens in the prevention and rehabilitation of obesity in ovarian dysfunction. Dissertation an der Deutschen Sporthochschule Köln

Erstellt am 13. November 2012
Zuletzt aktualisiert am 13. November 2012

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