Wetter

Frühlingssonne weckt die Lebensgeister

von Holger Westermann

Überall, wo sich die Frühlingssonne sehen ließ, wirkten die Menschen fröhlich und gelassen. Das lag sicherlich auch am Auge des Betrachters. Denn wer selbst bester Laune ist, dem erscheinen auch die Mitmenschen froh gestimmt. Es ist schon erstaunlich, wie ein paar Stunden Sonnenschein die allgemeine Stimmung heben, insbesondere nach langer trüber Winterzeit.

Ohne Sonnenschein reagieren die Menschen eher gereizt, oft genügt schon ein nichtiger Anlass zur emotionalen Eruption. Nicht immer werden die Menschen dann aggressiv, viele reagieren genau in die andere Richtung und ziehen sich zurück, mache werden auch regelrecht depressiv. Mediziner sprechen von einer saisonal-affektive Störung (saisonal abhängige Depression, SAD), der Volksmund nennt das Phänomen Winterdepression. Glücklicherweise hellt sich die Stimmung bei Sonnenschein zuverlässig wieder auf. Sobald das intensive Sonnenlicht (auch bei wolkenbedecktem Himmel viel stärker als die prächtigste Wohnzimmerillumination) die Bildung des „Glückshormons“ Serotonin angeregt hat und die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hemmt, regelt sich der Schlaf-Wach-Rhythmus wieder ein und die negativen Folgen des Sonnenlichtentzugs verschwinden.

Ein anderer Hormon-Effekt des Sonnenlichts ist die Synthese des lebenswichtigen Vitamin D (Cholecalciferol oder Calciol, eine Vorstufe des Hormons Calcitriol) in der Haut. Vitamin D Mangel kann zu einer Vielzahl sehr unterschiedlicher Erkrankungen führen, beispielsweise Rachitis, Bluthochdruck, Muskelschwäche, Fibromyalgie und Konzentrationsprobleme aber auch eine Schwächung des Immunsystems. Doch damit sich diese wichtige Hormonvorstufe durch die UV-B Strahlen des Sonnenlichts in der Haut bilden kann, muss die Sonne noch etwas höher am Himmel stehen als derzeit. Erst ab Mitte März hat die Sonne genug Kraft (Strahlungsintensität) dazu. Und die gefühlte Temperatur sollte eine Bekleidung zulassen, die dem Sonnenlicht etwas mehr Haut präsentiert. So wird im Vor-Frühling noch auf die Vitamin D Reserven vom letzten Herbst zurückgegriffen. Sind die Speicher im Fettgewebe leer, können gerade jetzt Mangelerscheinungen auftreten. Wer sich trotz einem Bad in der Frühlingssonne immer noch antriebslos und notorisch unkonzentriert fühlt, sollte beim Arzt seinen Vitamin D Spiegel bestimmen lassen. Bei geringem Zusatzbedarf kann eine Vitamin D reiche Ernährung helfen (Lebertran, Fisch). Wird ein größerer Bedarf festgestellt, kann der Arzt ein Vitamin D Präparat empfehlen.

Quellen:

Dipl.-Met. Dorothea Paetzold: Na bitte....geht doch! Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 03.03.2013

Erstellt am 3. März 2013
Zuletzt aktualisiert am 3. März 2013

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