Wetter
Heuer ist noch nicht einmal auf den Wetterwechsel im April Verlass
Nach einem tristen Winter und kaltem März wuchs Anfang April die Hoffnung auf eine Normalisierung des Wetters. Doch nach einem frühsommerlichen Beginn zeigt sich der zumeist wetterwendige Übergangsmonat recht stabil: einheitlich grau. Nur im Nordosten Deutschlands schien bisher die Sonne überdurchschnittlich lang, im Süden und Südwesten wurde nur knapp Zweidrittel der ersehnten Sonnenstunden erreicht.
Der in einigen Menschenswetter-Artikeln verwendete Begriff „heuer“ für „im gegenwärtigen Jahr“ oder „das gegenwärtige Jahr“ ist wohl nur den Lesern aus Süddeutschland und Österreich geläufig. Weiter nördlich wird „heuer“ kaum verwendet und verstanden. Dabei ist es für die Wetternachrichten oder saisonale Erkrankungen, wie beispielsweise Heuschnupfen, eine anschauliche und hilfreiche Vokabel, die lange Umschreibungen ersetzen kann. Die Etymologie des Begriffs geht auf das mittelhochdeutsch hiure und das althochdeutsch hiuru (hiu jāru = in diesem Jahr) zurück.
In Teilen Bayerns und Baden-Württembergs liegt die durchschnittliche Temperatur heuer ein kleinwenig über dem langjährigen Mittelwert. Das liegt aber nicht an den eher tristen letzten Tagen, sondern an den vorsommerlichen 10 Tagen zu Beginn des Monats. Im Norden und Osten hingegen lag das Temperaturmittel bisher unter dem Vergleichswert - und das, obwohl es auch in Sachsen und Thüringen in der vergangenen Woche auch über 25°C warm war.
Wärme im Frühling wirkt positiv auf die Gesundheit, sofern man nicht an Heuschnupfen leidet. Menschen, die allergisch auf Bestandteile im Pollen von Blütenpflanzen und Gräsern reagieren, sehnen sich regelmäßig kräftige Regenschauer herbei. Frische gewaschene Luft lässt sie besser durchatmen und die Schleimhäute in Nase und Bronchien schwellen wieder ab. Damit sehen sich die Heuschnupfengeplagten in bester Gesellschaft mit den Landwirten, die heuer einen enormen Wassermangel beklagen. Die Böden sind ausgetrocknet, denn im April fiel nur die Hälfte der sonst üblichen Regenmenge. Das größte Defizit verzeichnen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, dort kamen bisher nur etwa 15% der sonst üblichen Menge zusammen. Und auch in den kommenden Tagen sind keine größeren Regengebiete in Sicht.
Vom eher typischen Aprilwetter - rasche wechselnde Bewölkung mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern und vor allem auch viel Wind, dazu immer mal wieder sonnig warme Stunden oder Tage - ist heuer nichts zu sehen.
Quellen: Dipl.-Met. Dorothea Paetzold: Aprilwetter? Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 22.04.2013
Erstellt am 22. April 2013
Zuletzt aktualisiert am 22. April 2013

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