Wetter
Der Herbst macht Front gegen Warmluftpolster
Gerade im Herbst sind Wetterwechsel mit einem Frontdurchgang verbunden. Auf der Wetterkarte sind diese Fronten sehr gut als dicke Linien mit Zacken oder Noppen zu erkennen. Zacken bedeuten Kaltfront, es folgt vergleichsweise kalte Luft, Noppen zeigen eine Warmfront an. Für wetterempfindliche Menschen sind diese Fronten von besonderer Bedeutung, da sie einen Wetterumschwung ankündigen, der Vielen Probleme bereitet.
Hierzulande sind Kaltfronten Teil eines Tiefdruckgebiets über der Nordsee oder Skandinavien. Die Luft rotiert hier entgegen dem Uhrzeigersinn um das Tiefdruckzentrum und lenkt so kalte Polarluft nach Mitteleuropa. Warmluftpolster eines abgeschwächten Hochdruckgebietes werden beiseite geschoben. Ein Tiefdruckgebiet über Spanien oder Frankreich führt dagegen feuchtwarme Mittelmeerluft heran, man spricht von einer Warmfront. Damit die Fronten auch als einschneidendes Wetterphänomen erlebt werden, müssen die Temperaturgegensätze vor und hinter der Front groß sein. Die Luftmassengrenze kann dabei so scharf sein, dass Meteorologen von Grenzflächen zwischen den Luftmassen sprechen. Im Bereich einer Frontfläche vermischen sich Luftmassen mit unterschiedlichen Temperaturen und Wasserdampfgehalten. Die "Mischluft" ist mit Feuchtigkeit übersättigt (relative Luftfeuchte > 100%) und es kommt zur Kondensation des Wasserdampfes. Daher sind Fronten vielfach mit Wolken und Regenschauern verbunden.
Frontdurchgänge bringen immer einen raschen Temperaturwechsel mit sich, da die Luftmassen zügig ausgetauscht werden. Deshalb sind bei menschenswetter auch genau diese Wetterphänomene zentraler Bestandteil der Wettervorhersage. Beim klassischen Wetterbericht im Radio oder TV oder auf anderen Internet-Seiten werden sie nicht eigens erwähnt. Warmfronten belasten vor allem Menschen mit niedrigem Blutdruck, aber auch die Beschwerden bei Bluthochdruck und Migräne können zunehmen. Bei den aktuellen Kaltfronten bekommen Menschen mit Rheuma oder Arthrose häufiger Probleme. Bei Arthrose ist natürlich nicht die Abnutzung der Gelenke vom Wetter abhängig, aber die Muskulatur um die angegriffenen Gelenke verkrampft sehr leicht. Dadurch entsteht das Gefühl am ganzen Körper verspannt zu sein, auch das allgemeine Schmerzempfinden kann durch den raschen Temperaturabfall mit Regenschauern verstärkt werden.
Quellen: Dipl.-Met. Thomas Ruppert: Frontpassage mit Schmackes. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 19.09.2012
Erstellt am 20. September 2012
Zuletzt aktualisiert am 21. September 2012

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